Unterschreibe für bessere Öffi-Intervalle | Raphaela Veit

Raphaela Veit

In Währing Straßenbahn zu fahren war schon einmal lustiger. Dass die Straßenbahnen in der Früh voll sind, sind wir ja schon gewohnt, obwohl sie jetzt noch einmal ein wenig voller sind. An einen Sitzplatz ist nicht mehr zu denken. Meist auch nicht für Menschen mit kleinen Kindern oder Beeinträchtigungen. Der einzige Trost: auch im Stehen kann man bei einer Bremsung nicht mehr umfallen, so dicht gedrängt ist man.

Nun ist die überfüllte Bim zu jeder Tageszeit Realität: selbst wenn ich um 15 Uhr am Kutschkermarkt einsteige, fühle ich mich inzwischen manchmal wie eine Ölsardine. Es ist mir nicht nur einmal passiert, dass ich wegen verzögerter Straßenbahnfahrzeiten zu einem wichtigen Termin zu spät gekommen bin, oder dass ich laufen muss, um meine Kinder noch rechtzeitig von der Schule abholen zu können. Und dann stehe ich – im wahrsten Sinn des Wortes: im Regen und warte wieder mit den Kindern, bis eine Straßenbahn kommt. Neben einem viele andere verärgerte Menschen, die sich nicht erklären können, warum gerade bei der sanften Mobilität eingespart wird und man in der Kälte warten muss, nur um dann in einer überfüllten Bim aneinandergedrückt zu spät zu einem Termin zu kommen, weil die Türen mal wieder nicht schließen konnten und sich alles noch mehr verzögert.

Ich hatte gehofft, dass es in den Sommermonaten nicht ganz so dramatisch ist, weil man leichter zu Fuß gehen kann und eventuell weniger Menschen die Öffis nutzen. Jedoch musste ich feststellen, dass es genau so schlimm war, aber auf eine andere Art – die Hitze machte das Warten ebenso unerträglich. Wenn die Sonne den Asphalt aufheizt und man lange auf die Straßenbahn warten muss, fühlt man sich wie gegrillt.

In der kalten und nassen Jahreszeit, die jetzt wieder kommt, ist das gerade für Menschen mit Kindern, ältere Menschen und Menschen mit eingeschränkter Mobilität schwierig. Man ist auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen, um in Kindergarten und Schule zu kommen, seinen Arbeitsplatz zu erreichen, Einkäufe zu erledigen.

Schuld an dem ganzen sind die Wiener Linien, die die Intervalle der Straßenbahnlinien 40, 41 und 42 vor einem Jahr verlängert haben und noch immer der Meinung sind, dass das kein Problem ist. Es ist klar, hier muss sich rasch was ändern! Es ist wichtig klimafreundliches Mobilitätsverhalten zu ermöglichen und zu attraktivieren, nicht die Nutzungsbedingungen zu verschlechtern!

Deswegen haben wir eine Unterschriftenaktion gestartet, um die Wiener Linien aufzufordern wieder die alten dichteren Intervalle herzustellen. Du kannst sie hier online unterschreiben …

Schick den Link auch an deine Freund*innen in Währing, damit wir möglichst viele Unterschriften bekommen.

Raphaela Veit, Klubobfrau