Endlich tut sich was am Johann-Nepomuk-Vogl-Platz
Mittlerweile ist es fast 20 Jahre her, dass Kathrin mit ihrem Freund Marco in den 18. Bezirk gezogen ist. Das sogenannte Kreuzgassenviertel hatte nicht den besten Ruf, aber aus ihrer Sicht doch einiges an Charme: gemischtes Publikum, viele Studierende und junge Paare mit Kindern, gründerzeitliche Bausubstanz – eine der spannenderen Ecken im sonst für sie eher beschaulichen Währing.

Im Alltag angekommen, verlor sich der Charme allerdings rasch. Von den wenigen eingesessenen Geschäften sperrten mehr und mehr zu. Verkehrspolitisch schien nur der Autoverkehr zu zählen. Die vielen schrägparkenden Autos machten das Straße überqueren mit dem bald notwendigen Kinderwagen zur Mühsal, mit dem Fahrrad mussten sie wegen der vielen Einbahnen täglich Umwege in Kauf nehmen. Marco hatte deswegen sogar an den damaligen Bezirksvorsteher geschrieben. Ergebnis: Null. Und auch gegen die fast tägliche Blockade der Straßenbahn durch schlecht abgestellte Autos wurde und wurde nichts unternommen.
Am besten war noch der Johann-Nepomuk-Vogl-Platz: ein Markt, ein Spielplatz, schöne alte Bäume. Doch auch hier machte sich über die Jahre Enttäuschung breit. Die MarktstandlerInnen gaben nach und nach auf, neue hielten sich nicht lange. Mit ihren mittlerweile zwei kleinen Kindern waren sie zwar froh, nicht weit zur nächsten Sandkiste zu haben, doch wirklich gemütlich war es dort nicht. Irgendwann zwischendurch hörten sie davon, dass der Platz erneuert werden sollte – sichtbares Ergebnis war dann einzig ein neues Klo in der Mitte.
Es gab Phasen, da überlegten Kathrin und Marco wegzuziehen. Doch trotz allem war ihnen das Kreuzgassenviertel mittlerweile ans Herz gewachsen – und bei aller Tristesse hatten sie immer auch das Gefühl: Da ginge mehr. Und dann fingen sie an, sich „ihr“ Kreuzgassenviertel auszumalen: Mehr Grün in den grauen Gassen, durchgängige Radverbindungen, eine Straßenbahn ohne Blockaden. Ein wirklich gemütlicher Johann-Nepomuk-Vogl-Platz, wo sie an Sommerabenden sitzen würden, die Kinder am Spielplatz oder beim Tischtennis, sie selbst bei einem Glas Wein mit Nachbarn plaudernd.
Lange schaute es so aus, als würde es bei den Träumen bleiben. Doch dann ein Hoffnungsschimmer: Mit Silvia Nossek zog mit der Wahl 2015 erstmals eine grüne Bezirksvorsteherin im Amtshaus ein. Und machte sehr rasch deutlich, dass mehr Aufmerksamkeit fürs Kreuzgassenviertel kein leeres Wahlversprechen bleiben sollte: Eine nach der anderen wurden die Einbahnen für Radfahren in beide Richtungen geöffnet, die ersten Hotspots der Straßenbahnblockaden entschärft, das Marktleben mit Aktionen unterstützt.
Als die Bezirksvorsteherin dann die gesamte Nachbarschaft einlud, im Projekt KIOSK Ideen zum Kreuzgassenviertel einzubringen, waren Kathrin und Marco sofort dabei. Endlich interessierte sich jemand für ihre Vorschläge. Und es war unglaublich zu erleben, wie viele engagierte Menschen im Umfeld sich ähnlich wie sie mit diesem Grätzl, „ihrem“ Grätzl identifizierten.
Sehr aufmerksam verfolgten sie, was sich in der Folge alles am Platz tat. Sie freuten sich über die neuen, sehr engagierten MarktstandlerInnen – der Markt hat eindeutig an Flair gewonnen und der Kaffee am Platz gehört mittlerweile zum Samstagvormittagritual. Freude machten auch die Aktionen am Platz – die Tischtennisturniere und besonders das Public Viewing bei der letzten Fußball-WM blieben ihren Kindern in lebhafter Erinnerung.
Das große Fragezeichen die ganze Zeit: Wird es endlich auch eine Neugestaltung des Johann-Nepomuk-Vogl-Platzes geben? – Lange war nichts zu hören dazu, und irgendwie fürchteten sie schon, dass es wieder nichts wird. Doch dann, eine neuerliche Einladung der Bezirksvorsteherin: Die Pläne für den neuen Vogl- Platz werden vorgestellt. Kathrin und Marco sind natürlich dabei, lassen sich alles zeigen und erklären und sind sehr begeistert: mehr Platz im Innenbereich, das Klo und die Altstoffsammelstelle an den Rand, mehr Bäume und eine Begrünung der Marktstände – das alles hatten sie sich immer wieder ausgemalt. Und dann auch noch ein Wasserspiel, Platz für einen Bauernmarkt, und die neue Straßenbahnhaltestelle!
2020 ist es nun endlich so weit. Kathrin und Marco freuen sich schon jetzt auf die Umsetzung und sind richtig stolz, was da auf „ihren“ Vogl Platz zukommt. Ein paar Monate Baustelle noch – und dann wird er endlich der einladende, offene Ort sein, den sie schon immer in ihm gesehen haben. Sie schauen jetzt öfter bei der Baustelle vorbei, freuen sich über den Baufortschritt und halten auch den StandlerInnen während dieser Durststrecke die Treue.
Und sie haben Lust bekommen, sich selbst mehr im Grätzl einzubringen, sich für eine lebendige Nachbarschaft zu engagieren und vor allem im Wahljahr die Bezirksvorsteherin nach Kräften zu unterstützen, damit die Arbeit für ein lebenswertes Kreuzgassenviertel auch nach 2020 weitergeht.
Mehr attraktive Grätzelzentren
Das Kreuzgassenviertel hatte für unsere Bezirksvorsteherin Silvia Nossek von Anfang an hohe Priorität: Gleich zu Beginn wurden mit dem Beteiligungsprojekt KIOSK über 350 Wünsche und Ideen der BewohnerInnen erhoben – allen voran für Verbesserungen des Johann-Nepomuk-Vogl-Platzes.
Danach begann Silvia Nossek gemeinsam mit MarktstandlerInnen, Gebietsbetreuung und Marktamt, Aktionen für mehr Leben am Platz zu setzen: Freiluftkino, Public Viewing, Marktfeste. Und gleichzeitig startete sie die Planung für eine Neugestaltung des Platzes. Bald war klar, dass ein Projekt mit wirklich substantiellen Verbesserungen allein aus dem Bezirksbudget nicht zu stemmen sein würde.
Es erforderte viele Gespräche und einige Hartnäckigkeit von Silvia Nossek, bis letztendlich eine EU-Förderung und auch die Kostenbeteiligung der Stadt am Tisch lagen. Und genauso gefordert war ihre Hartnäckigkeit, bis die Wiener Linien der Idee einer zusätzlichen 42er-Haltestelle am Platz etwas abgewinnen konnten. Doch nun ist das alles geschafft, und der Umbau hat begonnen.
Das wird der neue Johann-Nepomuk-Vogl-Platz: Mehr Bäume, mehr Schatten und Wasser – am Platz selbst und auch im Umfeld. Unterirdisch eine Grobschotterschicht zum Auffangen von Regenwasser und jenes des Wasserspiels – als Reservoir für die Bäume („Schwammstadt-Prinzip“). Neue Chancen für den Markt durch die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr und den neuen Bauernmarkt. Ein attraktives und innovatives Grätzlzentrum inmitten des Kreuzgassenviertels.