Bequem und sicher quer durch Währing
Ich möchte Sie auf eine kleine Radtour mitnehmen. Der Anlass dafür ist ein erfreulicher: Mit dem Radweg-Lückenschluss in der Währinger Straße kann man jetzt bequem und sicher quer durch Währing radeln.
Der Vergleich macht sicher: Ich beginne beim Schottentor und quäle mich zwischen Autos durch den fahrradunfreundlichen 9. Bezirk Richtung Währing. Endlich am Gürtel angekommen, geht es in die Schulgasse und gleich spüre ich den Unterschied: viel weniger Autoverkehr, Bäume (ja, auch das macht Radfahren angenehmer) und sicher gestaltete Kreuzungen.
Beim Kutschkermarkt überlege ich das erste Mal, ob ich in eines der Cafés einkehren oder am Markt etwas genießen möchte. Im Normalfall ist dafür leider keine Zeit, trotzdem macht es Spaß, an diesem meist sehr belebten Bereich vorbeizufahren. Wie auch wenig später am Schulvorplatz beim Schubertpark. Unvorstellbar, wie die vielen Eltern und Kinder hier früher Platz gefunden haben. Und auch wenn man zu Schulbeginn- oder –endezeiten sehr langsam fahren muss, macht es Freude, wie dieser gewonnene Platz genutzt wird.
Kurz vor Ende der Schulgasse geht es die Klostergasse hinunter – direkt auf den neuen Radweg in der Währinger Straße. Eine Wohltat: kein Fahren mehr zwischen Autos, kein Hupen, kein viel zu knappes Überholt-Werden. Dafür ein entspannter Blick hinüber zum Café Schlemmer – vielleicht wird ja hier auch bald ein Schanigarten die Straße beleben – und weiter an der Hans-Radl-Schule vorbei bis unter die S45.

Auch für den Gersthofer Markt ist heute keine Zeit, und so geht‘s weiter direkt geradeaus, wo auch eine Neuerung wartet: die Einfahrt in die Thimiggasse. Endlich kann ich mir den Weg über die Gersthofer Straße und die Herbeckstraße mit ihren Schienen sparen! Die Thimiggasse ist zwar eng, aber sehr ruhig und damit angenehm zu fahren. Weiter rechts in die Alsegger Straße, beim ersten „Doppelpack“ Supermärkte (praktisch, falls ich noch schnell einkaufen muss) und dem ehemaligen Café Nachbarin vorbei – sehr schade, dass es das nicht mehr gibt, war schon ein sehr netter Treffpunkt.
Vorbei auch an der Volksschule Bischof-Faber-Platz und dem neuen kleinen Schulvorplatz. Der ja eigentlich „Grätzlplatz“ heißen müsste: Zu jeder Tageszeit, egal ob Schule ist oder nicht, sitzen Menschen auf der Bank, arbeiten, lesen oder plaudern miteinander. Weiter geht’s in die Hockegasse, leicht bergauf bis zur Erndtgasse und diese rechts hinunter zum Radweg in der Gersthofer Straße – ehrlich gesagt, ein bisschen Kondition braucht’s bei dem vielen Auf und Ab schon zum Radeln in Währing. Oder ein E-Bike. Oder man legt, vorbei am nächsten Doppelpack Supermärkte, eine Pause bei Kaffee und Kuchen beim Café Linsbichler ein.
Zum Schluss folgt, wie zur Belohnung, einer der schönsten Radweg-Abschnitte in ganz Wien: Unter den Bäumen der alten Lindenallee, entlang der sanierten Grünflächen fahre ich entspannt bis zum Pötzleinsdorfer Schloßpark und bin damit mitten in Pötzleinsdorf gelandet.
Einmal quer durch den Bezirk: Vielleicht hab ich Ihnen ja Lust gemacht, diese Strecke auch einmal zu radeln und Währing auf ganz neue Art zu entdecken. Oder die eine oder andere Teilstrecke für ihre täglichen Wege zu nutzen. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Freude beim Radfahren!