Sport gleich ums Eck und ganz ohne Monatsgebühr – nichts wie hin!

Zehn „Ballspielkäfige“ in acht Währinger Parks bieten seit Jahrzehnten Sportbegeisterten verschiedene Möglichkeiten der Aktivität. Nun sind auch sie in die Jahre gekommen und werden instandgesetzt.

Auf den eingezäunten Ballspielplätzen, kurz „Käfige“ genannt, ist zu allen Jahreszeiten, von morgens bis abends etwas los. Hier treffen sich die Kids, die Jugendlichen und die Junggebliebenen. Hier sind Eltern mit ihren Kindern genauso zu beobachten wie Freundinnen, die gemeinsam chillen und ein paar Körbe werfen, und Burschengruppen, die miteinander „kicken“. Nahegelegene Schulen nutzen die Plätze im Sportunterricht oder für die Nachmittagsbetreuung, weil sie selbst zu wenig Freiräume haben und die Kids ohnehin zu viel Zeit drinnen verbringen.

Oft finden hier Basketball- oder Fußballbegeisterte erst zueinander: Sie lernen einander hier kennen, spielen miteinander, verabreden sich für ein nächstes Match, werden Freunde oder bilden einfach eine Interessengemeinschaft. Manche Gruppen treffen sich regelmäßig – Woche für Woche, wann immer es das Wetter zulässt, das ganze Jahr über. Manche Gruppen geben sich offen und lassen immer wieder auch neue Interessent*innen mitspielen, andere geben sich als verschworene Gemeinschaft. Da braucht es dann Geduld und ein wenig Gespür, um irgendwann den Einstieg zu finden. Die Erfahrung zeigt jedenfalls: Möglichkeiten mitzuspielen kommen immer. Früher oder später.

Hin und wieder kommt es auch zu Konflikten: Es kommt vor, dass eine körperlich „stärkere“ Gruppe die „schwächere“ vom Platz verdrängt, in der Regel die älteren Kids die jüngeren. Unterstützung bieten dann die Mitarbeiter*innen des Fair-Play-Team und des Jugendzentrum Währing: Dank ihrer langjährigen Arbeit in den Parks und ihrer Erfahrung konnten sie die Kindern und Jugendlichen bei der Aushandlung von Kompromissen gut beraten.

Denn eine wichtige Regel im Sport allgemein und auf den Ballspielplätzen im Besonderen lautet: FAIR sein und respektvoll miteinander umgehen! Der öffentliche Raum ist für alle da, es ist nicht fair, wenn eine Gruppe ihn die ganze Zeit okkupiert. Es geht ums Miteinander-Reden, ums Aushandeln, ums Lösung-Finden. „Teilen wir uns den Platz!“ oder „Kommt in fünfzehn Minuten wieder, dann sind wir fertig.“

Währing hat zehn solcher Ballspielplätze, der Großteil von ihnen wurde wie in ganz Wien vor 30 bis 40 Jahren errichtet. Sie sind in die Jahre gekommen, die Gitter mittlerweile desolat: Wenn die Bälle dagegenknallen, scheppern sie so laut, dass es für Anrainer*innen zur Lärmbelästigung wird, einzelne Gitterelemente müssen mit Extrahalterungen gesichert werden. Dazu kommen notwendige Erneuerungen von Bodenbelägen und bei manchen Anlagen auch Holzkonstruktionen.

Diese Sanierungen sind aufwändig und kostenintensiv. Bereits im letzten Jahr wurde der Käfig im Schubertpark erneuert und heuer ist der am Bischof-Faber-Platz an der Reihe. Insgesamt brauchen die Ballspielanlagen allein in Währing in den nächsten 5 Jahren Investitionen von ca. 1,2 Mio Euro. Aufgrund der hohen Summe wird die Erneuerung in diesem Zeitraum durch ein Förderprogramm der Stadt Wien unterstützt. Und wenn man an schönen Nachmittagen sieht, was sich auf den Plätzen abspielt, dann weiß man: Diese Investition lohnt sich auf alle Fälle!