Kutschkerviertel-Umbau in den Startlöchern
Mittlerweile pfeift es auch der verschlafenste Spatz von seinem Dach: Das Grätzl um den Kutschkermarkt wird runderneuert. Der Markt bekommt mehr Platz, Schulgasse und Kutschkergasse werden mit Bäumen aufgewertet. Wir haben uns umgehört, wie die Stimmung vor den Umbauten im Frühling ist.
Im Café Himmelblau treffe ich Alexandra Palla, Kochbuchautorin und Modedesignerin. Sie lebt seit ihrer Kindheit in Währing und sieht den Markt als eines ihrer ganz persönlichen Lebenszentren: „Deshalb habe ich mich schon relativ früh bei der Bezirksvorstehung über die Umbauten informiert. Höchste Zeit, dass unser Markt einen größeren Stellenwert bekommt!“
Ort der Begegnung
Palla lässt sich am Markt zu ihren Rezepten inspirieren: „Nachhaltig, regional und saisonal – das ist für mich sehr wichtig. Vor allem am Bauernmarkt können wir die Jahreszeiten unmittelbar erleben. Und auch sozial ist der Markt so wichtig für unseren Bezirk: Wir konnten in der Pandemie sehen, wie die Leute überall mit gesenktem Blick einkaufen waren, nur am Markt begegnete man sich offen. Hier konnte jeder aufatmen.“

Kühler Drink im Schanigarten
Ein paar Schritte weiter oben besuche ich Benjamin Hötzendorfer, der mit seinem Bruder Manuel die „Wilde Ehe“ betreibt. Vor vier Jahren haben sie das Lokal übernommen und mit viel Liebe selbst renoviert. Die Mühe hat sich gelohnt. Besonders gemütlich ist es im Sommer, wenn draußen der Schanigarten offen hat. „Wir hatten es nicht leicht – kaum ein Jahr offen, kam Corona und jetzt die massiven Teuerungen.“ Hötzendorfer freut sich auf das Projekt. Trotz Bauarbeiten wird die „Wilde Ehe“ durchgängig geöffnet sein. „Und wenn alles klappt, wird die Baustelle im Sommer so weit sein, dass wir unseren Schanigarten öffnen können.“

Bäume statt Blech
Manuel Kellnhofer, der mit seiner Familie in der Schulgasse wohnt, lädt mich ein, einen Blick aus seinem Fenster zu werfen: „Derzeit sehen wir hier nur parkende Autos. Mit dem Umbau bekommen wir gleich drei Bäume in unser direktes Blickfeld. Und von mir aus könnten es noch viel mehr sein. Gerade als Vater ist es mir wichtig, dass wir etwas gegen den Klimawandel tun.“ Ob er sich Sorgen um die Zeit des Umbaus macht? „Im Gegenteil, mein 5-jähriger Sohn ist schon ganz aufgeregt und freut sich schon darauf, den Bauarbeitern zuzuschauen.“

Einladung zum Verweilen
Auch Lutz Riede äußert sich als Anrainer positiv zum Projekt: „Das Eck um den Kutschkermarkt hat sich aus sich selbst heraus schon toll entwickelt, es ist eine echte Grätzl-Community entstanden. Nur Grün und eine zeitgemäße Verkehrsberuhigung fehlen noch. Und ich freue mich auf den Mix aus Markt und konsumfreier Zone – wo man gerne wohnt, einkauft und einfachZeit verbringt. Ich bin überzeugt, dass dadurchweitere kleine kreative Geschäfte aufmachen werden.“

„Was die Küche für eine Party ist, …
… ist der Markt für die Stadt,“ so fasst Alexandra Palla zusammen, wie wichtig das Kutschkermarkt-Grätzl für unseren Bezirk ist. Freuen wir uns auf unser neues Grätzlzentrum!