Mit Radweg-Lückenschluss sicher quer durch Währing

Mit einem Radweg in der Währinger Straße zwischen Gersthofer Straße und Aumannplatz wird eine wichtige Lücke im Währinger Radverkehrsnetz geschlossen. Gleichzeitig wird die Währinger Straße in diesem Abschnitt großzügig begrünt.

Seit mehreren Jahren arbeiten wir an einer durchgängigen, sicheren und attraktiven Radverbindung von Pötzleins- dorf zum Gürtel: Seit Herbst 2022 kommt man über den Radweg Pötzleinsdorfer Straße – Gersthofer Straße und weiter über verkehrsberuhigte Radrouten bis zum Bahnhof Gersthof, seit 2023 vom Gürtel über die fahrradfreundliche Schulgasse und Klostergasse bis zum Aumannplatz.

Die noch bestehende Lücke zwischen Gersthof und Aumannplatz ist mit dem Rad besonders unangenehm zu befahren: in der Gentzgasse die Straßenbahnschienen, in der Währinger Straße meist zu schneller Autoverkehr und teils gefährliche Überholmanöver. Eine Strecke, die man gerne meiden würde.

Weil sie aber ein essentielles Teilstück bei der Fahrt quer durch Währing ist, geht das meist nicht. Schon 1998 (!) haben wir deshalb erstmals einen Antrag für einen Radweg in diesem Abschnitt gestellt. Und nun ist es so weit:

Mit einem Radweg in der Währinger Straße zwischen Gersthofer Straße und Aumannplatz wird die letzte wichtige Lücke für eine durchgängige, sichere und attraktive Verbindung quer durch Währing geschlossen. Damit alle, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, sicher von einem Ende des Bezirks zum anderen kommen. So wird Radfahren auch mit Kindern oder für nicht ganz so geübte Radler*innen zum Vergnügen!

Sicher radeln auf der Währinger Straße

Auf der stadteinwärts linken Straßenseite wird von Simonygasse bis Aumannplatz ein baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg errichtet. Stadteinwärts kann man dann über die Klostergasse in die fahrradfreundliche Schulgasse weiterfahren und kommt auf dieser bis zum Gürtel. Am oberen Ende wird es unter der S45-Brücke links und rechts je einen baulich getrennten Radweg in die jeweilige Fahrtrichtung geben. Um den Anschluss an die Nebenstraßen in Gersthof und damit weiter zum Radweg in der Pötzleinsdorfer Straße zu gewährleisten, wird das letzte noch fehlende Stück Einbahn in der Thimiggasse für das Radfahren in beide Richtungen geöffnet.

Viel Grün und Aufenthaltsplätze für die Nachbarschaft

Das Projekt wird auch genützt, um mehr Grün in diesen teilweise recht grauen Ab- schnitt der Währinger Straße zu bringen: Auf beiden Straßenseiten werden insgesamt 19 neue Bäume gepflanzt. Das sorgt für Schatten und Abkühlung in künftigen Hitzesommern, für Fußgänger*innen, Radfahrende und Anrainer*innen gleichermaßen.

Beim Gemeindebau gegenüber der Hans-Radl-Schule werden die bestehen- den Bäume mit Grünstreifen verbunden, um ihnen so langfristig bessere Lebensbedingungen zu schaffen. Mit Bänken, Pflasterung und Trinkbrunnen wird zudem ein attraktiver Aufenthaltsort geschaffen. Im gesamten Abschnitt wird es immer wieder Bankerl geben, um am Weg kurz rasten zu können. So wird auch das Zu-Fuß-Gehen angenehmer.

Änderung der Verkehrsorganisation

Um den nötigen Platz für Radweg und Bäume zu gewinnen, wird der Autoverkehr in der Währinger Straße zwischen Gersthof und Aumannplatz als Einbahn stadteinwärts geführt. Dass das gut funktioniert, hat sich bereits beim Wasserleitungstausch in der Währinger Straße 2018 gezeigt. Damit die Fahrten im Grätzl best- möglich organisiert sind, werden außerdem die Einbahnen Weinhauser Gasse und Köhlergasse zwischen Währinger Straße und Gentzgasse umgedreht.

Mehr Fahrrad ist für alle gut

Damit sind wir unserem Ziel, gute und sichere Radverbindungen für alle zu schaffen, einen Riesenschritt näher: mit den Kindern in die Schule und dann weiter in die Arbeit, ein Sonntagsausflug mit der ganzen Familie in den Pötzleinsdorfer Schlosspark, als Neu-Radfahrerin rasch die richtigen Routen finden, als vorsichtiger älterer Radler gut mitkommen – all das wird mit diesem Lückenschluss viel angenehmer und sicherer möglich!

Und das wiederum ist für uns alle gut: Radfahren braucht weniger Platz, es bedeutet weniger Lärm, weniger Feinstaub, weniger Abgase. Und weniger CO2: Um die Klimakrise einzudämmen, müssen wir es schaffen, dass wir gemeinsam deutlich weniger Auto fahren. Die Alternativen sind Zu-Fuß-Gehen, Radfahren und die Öffis. Die Öffi-Nutzung ist in Wien im Vergleich mit anderen Städten schon ziemlich hoch – etwa ein Drittel aller Wege werden mit ihnen zurückgelegt. Viel mehr geht nicht. Der Radfahranteil ist hingegen, trotz Steigerungen in den letzten Jahren, mit 9% aller Wege immer noch relativ niedrig. Da gibt es eindeutig noch Luft nach oben, und das bei überschaubaren Infrastruktur- kosten und wenig Platzverbrauch. Wenn wir die Mobilitätswende also gemeinsam schaffen wollen, dann spielt das Radfahren eine wichtige Rolle!

Wenn alles gutgeht, startet die Baustelle diesen Sommer. Dann sollte der neue Radweg im Frühjahr 2025 befahrbar sein und auch die neuen Bäume bereits gepflanzt. Wir freuen uns jetzt schon auf die vielen neu hinzukommenden Radler*innen und auf das viele Grün für alle, die dort wohnen oder unterwegs sind!

Die Lücke wird geschlossen

Seit 2018 ist der obere Teil der Schulgasse, zwischen Martinstraße und Lacknergasse, fahrradfreundlich gestaltet – inklusive eines Verkehrsfilters durch den autofreien Schulvorplatz bei der Bunten Schule. 2022 wurde der neue Radweg in der Pötzleinsdorfer Allee eröffnet, von dem aus man über verkehrsberuhigte Nebenstraßen auch gut zum Gersthofer Platzl weiterfahren kann. Letztes Jahr wurde gleichzeitig mit der Vergrößerung des Kutschkermarkts der untere Teil der Schulgasse, von der Martinstraße bis zum Gürtel, fahrradfreundlich gestaltet.