Wie sich Pflanzen gegen Fressfeinde schützen | Antonia Langmayr

Immer wieder verblüffen mich die so oft genannten `Wunder der Natur`– Wie sich beispielsweise Pflanzen gegen Fressfeinde schützen:
Bis vor einiger Zeit hätte ich gedacht: `Gar nicht`- Blumen und Gräser sind den Fressfeinden hilflos ausgeliefert und können bestenfalls wieder neue Blätter bilden. Da habe ich das Grün unterschätzt – Pflanzen, insbesondere solche der höheren Ordnung, wehren sich nämlich auf diverse, teilweise sehr ausgeklügelte Art und Weise:
Damit der Fressfeind erst gar nicht befallen kann, bildet eine Blume oder ein Strauch Dornen und Stacheln aus oder ein gezahntes Blatt mit Härchen, um sich vor einigen Raupenarten zu schützen. Ebenso sind oft die Rinde und besondere Zellstrukturen eine Barriere.
Gelingt es einem Insekt nun dennoch ein Gewächs zu fressen, so führen von diesem gebildete giftige Pflanzenstoffe bei dem Tier oft zu Störungen der Organe. Bei der geschädigten Pflanze setzt ähnlich wie bei uns Menschen dann eine Wundheilung ein.
Manche Flora kann zudem den Angreifer erkennen, zum Beispiel einen Pilz. Daraufhin bildet sie Abwehrsubstanzen aus (die dann wiederum der Pilz zu umgehen versucht). Sehr beeindruckend finde ich die Reaktion einiger pflanzlicher Lebewesen auf Milbenbefall: Sie erkennen die Milbe und geben dann Stoffe ab, die Tiere anlocken, die diese Milben fressen. Das ist doch sehr gerissen oder?
Diese Wechselbeziehungen von Tieren und Pflanzen sind es, die mich faszinieren, und in jedem Ökosystem gibt es sie in unzähligen Formen.
Das Ökosystem erforschen kannst du auch. Es ist nämlich wichtig zu wissen, welche Tiere und Pflanzen es in unserer Umgebung gibt, d.h. wie groß die Artenvielfalt noch ist. Und das wird im Rahmen der City Nature Challenge gemacht.
Sie wird jedes Jahr Ende April/Anfang Mai durchgeführt – auch in Wien. Eine globale Initiative, bei der in vielen Städten weltweit Menschen möglichst viele Arten von Tieren und Pflanzen beobachten, sie dokumentieren und auf eine Plattform hochladen. Dort werden die Arten dann gemeinsam bestimmt.
Das Ziel der Challenge ist es, ein größeres Bewusstsein für die biologische Vielfalt in städtischen Gebieten zu schaffen und Daten zu sammeln, die von Wissenschaftlern und Forschern genutzt werden können, um die Artenvielfalt in Städten zu erforschen und zu verstehen. Durch das Erkunden und Dokumentieren von Natur in der Stadt kann man auch ein besseres Verständnis dafür entwickeln, wie wichtig die Arten für unsere Städte sind.
Denn zusammen mit der Klimakrise bedroht auch das Artensterben unsere Lebensgrundlagen. Derzeit sterben hundertmal mehr Arten auf unserem Planeten aus, als das in den letzten Jahrtausenden der Fall war.
Du kannst alleine an der der CNC teilnehmen. Dann findest du alle Infos hier Wenn du an der CNC lieber mit Gleichgesinnten teilnehmen und Tipps für das Fotografieren der Tiere und Pflanzen erhalten willst, komm zu unserem Erkundungsspaziergang mit dem Ökologen Mag. Benjamin Seaman.
Treffpunkt ist am 28. April 2023 um 16 Uhr am Türkenschanzplatz vor dem Seniorenheim. Melde dich bitte bitte unter waehring@gruene.at an. Und bring dein Smartphone (wenn möglich die App iNaturalist bereits vorab installieren) und/oder deine Kamera mit! Ich freue mich auf das gemeinsame Erkunden!
Mach mit beim Klimateam
Erinnern möchte ich dich noch an unseren Klimaschwerpunkt in Währing über den dir Silvia Nossek in den letzten Währing Storys erzählt hat. Die nächsten 5 Wochen kannst du noch Ideen einreichen. Was es alles schon gibt, findest du hier …
Antonia Langmayr, Aktivistin