Wie gut ist die Luft bei dir? | Michael Karg

Bastel mit mir am Dienstag, den 10. Oktober 2023 deine eigene Luftgüte-Messstation und hilf mit, die Luftgütemessung in Währing zu verbessern!
Luft ist lebensnotwendig. Ohne Nahrung können wir ein paar Wochen existieren, ohne Wasser ein paar Tage, aber ohne Luft nur wenige Minuten. Luft ist auch eine knappe Ressource: Wäre die ganze Erde so groß wie ein Apfel, so wäre die Atmosphäre dünner als die Schale dieses Apfels.
Umso wichtiger ist ein sorgsamer Umgang mit unserer Luft. Durch Verkehr, Hausbrand und Industrie gelangen für den Menschen schädliche Stoffe in die Atmosphäre. Manche dieser Stoffe werden rasch durch Regen ausgewaschen oder Sonnenschein umgewandelt. Sie haften dann z. B. als Staub an Fensterscheiben und gelangen in den Boden. Manche dieser Stoffe halten sich sehr lange in der Atmosphäre und werden durch Wind und Wetter über den gesamten Globus verteilt.
All das ist schon lange bekannt und daher gibt es auch entsprechende Gesetze, die einerseits schädliche Emissionen begrenzen und andererseits die maximal zulässige Konzentration bestimmter Stoffe in der Luft festlegen. Werden diese überschritten, müssen regionale Maßnahmen, z. B. Verkehrsbeschränkungen, getroffen werden. Insbesondere auf die Konzentration von Feinstaub in zwei Partikelgrößen (2,5 μm und 10 μm) wurde besonderes Augenmerk gelegt. Feinstäube sind für ca. 240.000 vorzeitige Todesfälle in der EU verantwortlich. Leider ist aber die Überwachung der Feinstäube europaweit mangelhaft.
Zur Überwachung der Gesetze ist in Wien die MA 22 – Umweltschutz – zuständig. Diese betreibt dafür ein stationäres Luftmessnetz, das aktuell aus 17 Messstationen besteht. Keine davon ist in Währing. Die Messstationen befinden sich zu einem guten Teil auch an Stellen, die nicht unmittelbar den Quellen der Emissionen ausgesetzt sind: Am Dach und im Grünbereich des AKH-Geländes, in der Lobau, am Hermannskogel oder beim Schafbergbad. Außerdem messen die Stationen der Stadt Wien nur Feinstaub der Partikelgröße 10 μm, die potenziell mindestens ebenso gefährlichen kleineren Partikel von 1 μm bzw. 2,5 μm werden nicht erfasst. Die Praxis, die Messstellen an vermeintlich “günstigen” Stellen zu platzieren, ist kein auf Wien beschränktes Phänomen. Seit die EU 2008 strenge Grenzwerte festgelegt hat, versuchen Kommunen, u.a. durch die Positionierung von Messstellen zu verhindern, dass diese Grenzwerte überschritten werden und somit Maßnahmen nötig wären.
Dabei sind Messstationen für Feinstaub sehr preiswert und einfach zu betreiben. Bereits für wenig Geld kann man Feinstäube (1 μm, 2,5 μm und 10 μm) selbst messen und eine Messstation betreiben und die Feinstaubkonzentrationen in der eigenen Wohnumgebung protokollieren. Auf Wunsch hin können diese Messstationen die Daten auch öffentlich verfügbar machen. Unter anderem können diese dann auf luftdaten.at veröffentlicht werden. In Wien gibt es dort schon deutlich mehr Messstellen als von der MA 22 betrieben werden.
Daher bieten wir in Zusammenarbeit mit dem Verein „luftdaten.at“ am Dienstag, den 10 Oktober 2023, von 19 bis ca. 21 Uhr einen kostenlosen Workshop zum Thema Luftqualität an. Du erfährst, welche Schadstoffe in der Luft vorhanden sind, und kannst eine eigene Messstation zusammenbauen (Materialkosten 50 €, wenn die Station in Währing steht, zahlen wir davon 20 €). Die Messstation kann in das Sensornetz von Luftdaten.at integriert werden und liefert aufschlussreiche Daten zur Luftgüte in Währing. Anmeldung unter waehring@gruene.at. Der Ort wird nach der Anmeldung bekanntgegeben.
Ich freue mich auf viele neue Messstationen in Währing!