Lastenräder – die Mobilität der Zukunft | Marcel Kneuer

Marcel Kneuer

Jahrzehntelang habe ich geglaubt, es reicht, ein Fahrrad und eine Jahres­netzkarte zu haben. Mit dem Fahrrad und den Öffis fährt man zur Arbeit, wenn man größere Sachen transportiert, nimmt man ein Taxi. Kinder transportiert man auf dem Fahrrad-Kindersitz, solange sie nicht zu groß sind; danach kann man sie auf man­chen Strecken selbst radfahren lassen, in der Regel müssen sie dann auf die Öffis umsteigen.

Seit kurzem weiß ich, dass es noch eine Lösung gibt, die einem das Leben um eini­ges einfacher macht: das Elektro-­Lasten­rad. Damit lassen sich viele Gegenstände wie PCs, Drucker etc., einfach durch die Stadt transportie­ren. Größere Einkäufe können erledigt werden, ohne sich abzuschleppen, und auch das Kind, das nicht mehr in den Kin­dersitz passt, kann von A nach B transpor­tiert werden. Und das alles umweltfreundlich und auch noch gesundheitsfördernd, weil einem der E-­Motor das Treten zwar erleichtert, aber doch nicht ganz erspart.

Kleinere Bergstrecken oder stärkerer Gegenwind sind dank E-­Motor kein Pro­blem. Bis jetzt habe ich mein normales Rad in Pötzleinsdorf bei viel Last mühsam den Berg hinauf geschoben, jetzt liefert der Motor den nötigen Antrieb. Und wenn es einmal quer durch die Stadt mit viel Ge­päck z.B. von Währing nach Hirschstetten geht, dann fahre ich doch um einiges weniger kräfteraubend dahin.

Angefangen hat meine Lastenradkar­riere mit ausgeborgten E­-Lastenrädern. Das war praktisch, weil ich zunächst aus­probieren wollte, wie sich damit größere Dinge transportieren lassen. Am besten geht das mit den gratis Grätzlrädern, die es in vielen Bezirken schon gibt (siehe https://www.graetzlrad.wien), und auch in Währing wird es demnächst so ein Grätzlrad zum Ausborgen geben.

Preislich bewegen sich die E-­Lastenrä­der zwischen 3.000 und 6.000 Euro. Von der Stadt Wien und vom Bund gibt es di­verse Förderungen, sowohl für gewerbliche als auch private Nutzung (https://www.radlobby.at/foerderungen-fuer-transportraeder).

Wenn ich dein Interesse geweckt habe und du dich jetzt auch für ein Lastenrad interessierst, würde ich Probefahrten empfehlen. Dazu kann man ein Grätzelrad ausborgen oder die unglaubliche Vielfalt beim Lastenradkollektiv nutzen. Probefahren kann man z.B. bei Heavypedals oder bei Familybikes. Eine noch viel län­gere Liste bietet Fahrrad Wien.

Hinweis: Eine längere Version dieser Story gibt es in unserem nächsten Währinger Blattl, das du gratis bei uns bestellen kannst.

Radfahrnews

Für dein (hoffentlich vorhandenes) normales Fahrrad bieten wir auch diese Jahr wieder die gratis Radrettung an. Und zwar am Freitag den 22.4. von 15h-18h am Gersthofer Platzl, am Freitag den 6.5 von 15h-18h am Johann-Nepomuk-Vogl Platz und am Freitag den 3.6. von 15h-18h am Aumannplatz.

Und wenn du in Währing mit dem Fahrrad unterwegs bist, kannst du dich über zwei neu geöffnete Einbahnen freuen. Durch die Öffnung des letzten Stücks der Paulinengasse kannst du jetzt von der Rosensteingasse über die Paulinengasse bis zur Währinger Straße fahren. Und auch die Antonigasse kannst du jetzt vom Gürtel bis zur Händelgasse durchfahren.

Marcel Kneuer, Klubobmann

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