Jedes Kind soll einen sicheren Schulweg haben | Raphaela Veit

Raphaela Veit

„Mama/Papa, ich kann das allein!“ Welche Eltern kennen diese Aussage nicht? Mit dem Schulweg ist es meiner Erfahrung nach genauso: Kinder, die von Anfang an zu Fuß in die Schule gehen, wollen und können diesen Weg sehr bald auch alleine gehen. Mir geht es da wie vielen anderen Eltern, die im Gegensatz zu ihren Kindern zögern: Zu viele und zu schnelle Autos, Zebrastreifen, die nicht beachtet werden, schlechte Sichtbeziehungen an Kreuzungen und unübersichtlicher Stau wegen zahlreicher „Elterntaxis“ direkt vor der Schule – all das macht Sorge.

Dabei ist einselbständiger Schulweg für Kinder ein super Start in den Tag.Wenn mir meine Tochter erzählt, was sie heute mit ihren Freund*innen wieder erlebt hat, strahlt sie. Und ich weiß aus Studien, sie lernt auch viel besser in der Schule, wenn sie morgens bereits Bewegung und Frischluft hatte. Für uns als Eltern entfällt ein morgendlicher Weg. Gerade wenn es mal besonders stressig ist, kann das hilfreich sein.

Deshalb versuchen wir in Währing das Problem an der Wurzel zu packen und so viele Eltern wie möglich zu motivieren, ihr Auto stehen zu lassen und ihre Kinder selbst in die Schule gehen zu lassen. Dafür verbessern wir die Schulwege und das Schulumfeld so, dass die Infrastruktur den Schulweg sicherer macht. Das hilft dann auch all jenen, die sich das teure Auto nicht leisten können oder wollen.

Willst du dich vielleicht nach den Osterferien den vielen Eltern anschließen, die sich schon getraut haben, und beginnen, dein Kind zu Fuß gehen zu lassen statt es mit dem Auto in die Schule zu bringen? Der Frühling ist eine gute Gelegenheit, das auszuprobieren. Die Helligkeit schon morgens lässt einen Sorgenfaktor wegfallen, und motivierter für einen Spaziergang ist man mit Sonne und Wärme meist auch.  Wenn dein Kind in die Volksschule Köhlergasse oder in die Lutherschule geht, könntet ihr den Pedibus ausprobieren, der seit Herbst im Rahmen des Klimateams ins Leben gerufen wurde. Da treffen sich Kinder an vereinbarten „Haltestellen“ und zu fixen Zeiten, um den Schulweg gemeinsam zu Fuß zurückzulegen.

In den letzten Jahren haben wir auch viele Kreuzungen, die für Kinder am Schulweg wichtig sind, sicherer gemacht: Die Kreuzung Weimarerstraße /Gentzgasse wurde angehoben und mit Zebrastreifen versehen, an den Kreuzungen Sternwartestraße/Semperstraße und Höhnegasse /Witthauergasse wurden die Gehsteige vorgezogen um die Sichtbeziehungen zu verbessern. Und in der Lacknergasse und Paulinengasse wurden die Einbahnen umgedreht um den Durchzugsverkehr zu reduzieren. Die Schüler*innen des Gymnasiums Schopenhauerstraße und der Albertus-Magnus-Schule dürfen sich außerdem auf einen größeren Schulvorplatz freuen, die beide im Herbst fertig sein werden: Dort wo Schüler*innen aus allen Richtungen zusammenströmen, braucht es Platz – und auch einen Aufenthaltsraum, für alle die nach der Schule noch weiter plaudern wollen.

In den nächsten Jahren wollen wir die Schulwege noch weiter verbessern – und konsequent daran arbeiten, dass im Straßenverkehr alle Rücksicht aufeinander und vor allem auf unsere Jüngsten nehmen. Ich freue mich, wenn du uns dabei unterstützt!

Raphaela Veit, Klubobfrau

P.S. Und falls du für das Ende der Osterferien noch ein Kinderprogramm brauchst, möchte ich euch herzlich einladen: Am 21. April 2025 (Ostermontag) basteln wir gemeinsam mit Naturmaterialien. Wir sind von 09:30-11:30 im Pötzleinsdorfer Schlosspark bei den Tischen neben dem Spielplatz. Ob getrocknete Blüten, Samenkapseln, oder Blätter – wir schauen gemeinsam, welche Bilder und Gegenstände daraus entstehen können!