Besser mit dem Fahrrad durch Währing | Marcel Kneuer
Heute möchte ich dich auf eine kleine Radtour durch Währing mitnehmen. Der Anlass dafür ist ein sehr erfreulicher, nämlich der Lückenschluss im Radwegnetz in der Währinger Straße. Dadurch kann man jetzt viel besser durch den Bezirk radeln.
Um den Unterschied auch richtig zu erleben, beginne ich beim Schottentor und quäle mit zwischen Autos durch den fahrradunfreundlichen 9.Bezirk, bis ich endlich am Gürtel angekommen bin. Dort geht es in die Schulgasse und ich spüre gleich den Unterschied. Viel weniger Verkehr und viel mehr Bäume (ja auch das macht beim Radfahren – besonders im Sommer – etwas aus).
Beim Kutschkermarkt muss ich das erste Mal überlegen, ob ich nicht vielleicht eine Pause einlege und dort in ein Café einkehre oder bei einem Marktstand etwas genieße. Aber im Normalfall ist dafür leider eh keine Zeit. Trotzdem macht es Spaß an diesem fast immer belebten Bereich vorbeizufahren. Weiter geht es die Schulgasse zum nächsten belebten Bereich, dem Schulvorplatz. Ich kann es mir gar nicht mehr vorstellen, wie die vielen Eltern und Kinder da früher alle Platz gehabt haben. Und auch wenn man sehr langsam fahren muss, ist doch immer wieder ein netter Anblick.
Fast am Ende der Schulgasse geht es dann die Klostergasse hinunter und der neue Radweg in der Währinger Straße beginnt. Kein Fahren mehr zwischen Autos, die einen knapp überholen oder den Motor einmal aufheulen lassen, weil sie nicht vorbeikommen. Dafür ein Blick nach links auf das Café Schlemmer, bei dem immer Jugenderinnerungen wach werden und wo ich hoffe, dass vielleicht auch mal ein Schanigarten die Straße beleben wird.
Nach der Unterführung unter der S45 ist der Radweg leider schon wieder aus, aber dafür entschädigt die neue Einfahrt in die Thimiggasse. Statt eines Umwegs (begleitet von vielen Autos) über die Gersthofer Straße, die Herbeckstraße und die Salierigasse kann ich jetzt endlich direkt geradeaus fahren. Die Thimiggasse ist zwar eng, aber eigentlich sehr ruhig und daher trotzdem gut zu fahren. Beim Einbiegen in die Alsegger Straße kommt der erste Doppelpack Supermärkte (falls ich was vergessen habe einzukaufen) und an der Ecke Herbeckstraße trauere ich regelmäßig dem Cafe Nachbarin nach, das schon sehr nett war.
Bei der Ferrogasse werfe ich auch immer einen Blick auf den neuen Schulvorplatz, den man eigentlich Grätzlplatz nennen müsste. Denn auf der Bank vor dem Schuleingang sitzen fast immer Menschen, egal ob Schule ist oder nicht. Dann geht es die Hockegasse bergauf und bevor ich rechts die Erndtgasse wieder hinunter fahre, werfe ich immer noch einen Blick hinauf zur ehemaligen Semmelweisklinik um zu schauen, wie weit der Umbau zur Fachschule für Wirtschaftsberufe schon ist (es dauert noch).
In der Gersthofer Straße geht es jetzt wieder auf den Radweg weiter, vorbei am nächsten Doppelpack Supermärkte, bis zur nächsten Chance auf Kaffee und Kuchen (und frisches Gebäck) beim Café Linsbichler. Dann folgt das wahrscheinlich schönste Stück Radweg (ungefähr gleichwertig mit dem Ringradweg neben den Stadtpark), wo man unter Bäumen bis zum Schlosspark kommt. Manchmal geht es auch noch weiter, zu einem Besuch am Neustifter Friedhof und ich bin stolz, es vor kurzem erst mit einem normalen Rad (ohne E-Antrieb) bis zur Endstation vom 41A geschafft zu haben (wer dort selten ist: es ist schon ziemlich steil). Dort oben kann man leider nur die Aussicht genießen, ein Café wäre dort nach solchen Touren auch schön (aber wohl zu wenig frequentiert). Und später geht es wieder in die andere Richtung, bei der ich dann andere interessante Dinge entdecken kann.
Wenn du Zeit hast, radle auch einmal diese Strecke und erlebe, was es alles in Währing für interessante Orte gibt. Und ansonsten kannst du ja die diversen Teilstrecken für die täglichen Fahrten auch gut nutzen und ab und zu einmal links und rechts schauen.
Was ich eigentlich in diesem Newsletter schreiben wollte: Wir haben wieder eine neue Podcastfolge unserer „Währing Storys“ veröffentlicht. Da geht es auch um den neuen Radweg, was mich hier ein wenig hat abschweifen lassen. Aber über alle anderen interessanten Themen in Währing schreibe ich jetzt hier nichts mehr, die gibt es zum Anhören. Vom Nachbarschaftstag (vormerken: der nächste ist am 24.5.25) und unseren Klimateamprojekten über Unwettererlebnisse in Währing und die grünere Kreuzgasse bis zum Kunstfest. Hier im Web zu hören und auf diversen Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify und Youtube.
Viel Spaß!
Marcel Kneuer, Bezirksrat