Viel los am Aumannplatz

Den ganzen letzten Sommer lang wurde auf dem Aumannplatz experimentiert, diskutiert, Ideen gesammelt. Antworten wurden gefunden, neue Fragen aufgeworfen. Wie es nun weitergeht.


Der Aumannplatz ist von seiner Anlage her der einzige urbane Platz Währings. Ein Platz mit Potenzial, mit allen Anlagen zum Platz der Begegnung, zum Ort des Verweilens – von attraktiven Gründerzeithäusern eingefasst, von allen Seiten und mit öffentlichem Verkehr gut erreichbar, eine grüne Ruheinsel mit altem Baumbestand, Geschäften, Lokalen, Ateliers.

Und es gibt Verbesserungsbedarf: Der kleine, feine Park in der Mitte ist nur sehr eingeschränkt zugänglich, die Querung der auf den Platz mündenden Straßen herausfordernd, der Autoverkehr über mehrere Spuren eine schwer überwindbare Barriere.

Grund genug, sich weiter mit dem Platz auseinanderzusetzen. Unter Federführung der Gebietsbetreuung wurde im vergangenen Sommer ganz vieles ausprobiert: ein Picknick auf der Wiese, ein Spiele-Nachmittag, eine Strick-Aktion, Kunst-Aktionen und Führungen zu unterschiedlichen Themen. Nach Schulbeginn starteten außerdem der Jugendtreff Molly`s und das Fairplay-Team mehrere Aktionen, um Ideen und Wünsche der Jugendlichen für den Platz einzuholen.

Die ganze Zeit mit dabei die Installation „AU… ein Platz wird neu verhandelt!“ des Währinger Kunstvereins Kulturdrogerie: Aus beschädigten Verkehrszeichen-Stangen geformt, brachte die Skulptur die überbordende Präsenz des Autoverkehrs am Platz zum Ausdruck. Sie sorgte für Irritation, gab Anlass zu Diskussionen und markierte gleichzeitig den Treffpunkt für Gespräche und Ideen.


Geschäftsleute, PensionistInnen, KünstlerInnen, Jugendliche, AnrainerInnen, zufällige NutzerInnen – in Summe haben sie über 400 Ideen für Nutzung und Gestaltung des Aumannplatzes eingebracht. Die Gebietsbetreuung wertet diese Ideen gerade aus, eine Zusammenfassung wird im März der Bezirksentwicklungskommission präsentiert.

Was jetzt schon klar ist: Das Nachdenken über den Aumannplatz bringt auch einige Fragen im Umfeld auf den Tisch, besonders was die Verkehrsorganisation anlangt. Beispielsweise das Thema Schulwegsicherheit – nicht nur direkt am Platz, sondern auch bezüglich Köhlergasse, Lacknergasse und Paulinengasse. Bei letzteren Beiden über eine Verkehrsberuhigung nachzudenken, würde beispielsweise die Schulwegsicherheit erhöhen und wäre eine spürbare Erleichterung für die AnrainerInnen.

Oder die unbefriedigende Situation in der Türkenschanzstraße – zu breit, der Autoverkehr zu schnell, die Einmündung auf den Aumannplatz unübersichtlich und ohne sichere Fußgängerquerung.

Oder die fehlende Radinfrastruktur zwischen Gersthof und Aumannplatz: Für eine gute Radverbindung quer durch den Bezirk braucht es diesen Lückenschluss, um weiter über die Klostergasse zur fahrradfreundlichen Schulgasse und bis zum Gürtel zu kommen.

Weil der Aumannplatz auch Verkehrsknoten ist, haben all diese Fragestellungen auch Auswirkungen auf das Geschehen dort. Und sind umgekehrt bei Veränderungen am Platz mitzudenken. Es wird sinnvoll sein, auch für diese Umfeld-Themen das eine oder andere auszuprobieren und Ideen dafür zu entwickeln, um sie bei den Überlegungen zum Platz einzubeziehen.

Es wird also mehr an Zeit und Überlegung brauchen als gedacht, aber so ist es, wenn große Themen mit Sorgfalt angegangen werden. Wir halten Sie auf dem Laufenden.