Tischtennis – Kleiner Ball, großer Sport
Alles, was es braucht, sind zwei Schläger und einen kleinen Ball. Damit ausgerüstet steht einer Partie Tischtennis mit Freunden nichts mehr im Weg – außer vielleicht andere Tischtennisbegeisterte, die die gleiche Idee hatten.

Schon vor den Lockdowns zog es mehr und mehr Menschen an die massiven Tische in Währings Parkanlagen. Corona hat dann nochmal einen regelrechten Tischtennisboom ausgelöst. Seit Beginn 2020 sind 8 Tische in Währing dazugekommen, womit wir insgesamt 15 Tische an 7 Standorten im Bezirk haben. Und jeder davon ist mittlerweile ein begehrtes Gut mit eigener Fan-Gemeinde.
Jetzt, wo sich die ersten Sonnenstrahlen herauswagen, kehrt auch wieder Leben bei den Tischtennis-Communities ein. Per WhatsApp werden Treffen vereinbart, die ersten Turniere finden statt. Am Johann-Nepomuk-Vogl-Platz sind die Tische Treffpunkt für mehrere Familien, in der Staudgasse wetteifern ein paar Mädchen um jeden Punkt, im Türkenschanzpark herrscht überhaupt Partystimmung. Mit Musik feiern Jugendliche am Tischtennistisch den Einzug des Frühlings. Und wer an den Tischen im Währinger Park vorbeikommt, sieht vermutlich Franz Hofmann, der sich hier bei fast jedem Wetter mit Gleichgesinnten trifft.
Warum gerade Tischtennis?
Auf diese Frage weiß Hofmann, nach eigener Beschreibung „Alt-Tischtennistrainer“, die Antwort: „Spiel, Spaß und Freude stehen bei unseren Treffen im Vordergrund. Bei uns treffen sich „alteingesessene“ Wiener genauso wie Menschen aus der Ukraine, aus Bosnien oder Syrien, die noch nicht so lange hier sind. Um mitzuspielen, muss man nicht mal die gleiche Sprache sprechen.“
Das Großartige am Tischtennis ist für Hofmann, dass jede und jeder spielen kann, egal auf welchem Level, egal, welches Alter oder welches Geschlecht man hat. Beim Tischtennis wird der ganze Mensch angesprochen – Körper, Geist und Seele. Beide Gehirnhälften sind gefordert, Reflexe, Koordinationsfähigkeit und Motorik werden verbessert, der gesamte Bewegungsapparat ist im Einsatz.
Mit dem Runden aufs Eckige
Der Einstieg ist niederschwellig: Ein bisschen zuschauen, ein paar Tipps holen und schon ist der Anfang geschafft. Franz Hofmann holt gerne Anfänger in die Community: „Gemeinsam mit anderen Vereinsspielern versuche ich anfangs nur die einfachen Dinge zu vermitteln: das Zurückschlagen des Balls, dann das richtige Servieren und Schritt für Schritt folgen die Spielregeln – learning by doing. Mit der Zeit finden niveaugleiche Spieler zusammen. Meist spielen wir aber im Doppel, sodass die Wartezeiten kürzer sind.“

Hofmann, der seit seinem 9. Lebensjahr Tischtennis spielt, Bundesligaspieler war und lange eine eigene Tischtennisschule leitete, achtet sehr auf das Miteinander an den Tischen. Damit alle faire Chancen haben, spricht er schon mal Leute an, dass es an der Zeit wäre, den Tisch frei zu geben, damit auch andere drankommen.
„Respektvoller Umgang, Wertschätzung und Freundlichkeit sind sowieso das Wichtigste. Das“, so meint er, „gilt für Tischtennis wie für das gesamte Leben.“ Dem können wir nur zustimmen.
| Staudgasse | 2 Tische |
| Leopold-Rosenmayr-Park | 1 Tisch |
| Johann-Nepomuk-Vogl-Platz | 2 Tische |
| Pötzleinsdorfer Schloßpark | 1 Tisch |
| Schubertpark | 1 Tisch |
| Türkenschanzpark | 4 Tische |
| Währinger Park | 4 Tische |