So viele schöne Begegnungen
Magdalena Wagner ist Bezirksrätin und seit Juni 2023 neue Senior*innen-Beauftragte von Währing. Sie erzählt, was sie an der neuen Aufgabe gereizt und was sie in den ersten Monaten in der neuen Funktion erlebt hat.
„Gibt es eigentlich eine Reparaturhilfe? Für so Kleinigkeiten wie kaputte Lichtschalter – damit man lernt, so was selbst zu reparieren und nicht gleich einen Handwerker rufen muss?“ „Meine Mutter wohnt im dritten Stock und sitzt im Rollstuhl. Wir bräuchten eine Art Trageservice, damit sie zumindest ab und zu aus dem Haus kann.“ „Ich hab gerne unterrichtet und mag wieder mehr Kontakt mit Jüngeren haben. Wissen Sie, wo ich mich ehrenamtlich einbringen kann?“ „Der Weg von zuhause zum nächsten Supermarkt wird immer beschwerlicher. Kann man vielleicht ein Bankerl aufstellen, damit ich zwischendurch rasten kann?“

„Selbstbestimmt im Alter“ in Währing
Die Anliegen älterer Menschen sind so vielfältig wie die Menschen selbst, und es war vor allem Neugier, die mich bewogen hat, die Funktion der Senior*innenbeauftragten zu übernehmen. Ich will Menschen im Bezirk kennenlernen, mit denen ich nicht „automatisch“ aufeinandertreffe. Jedes einzelne Gespräch, jedes Treffen bringt neue Einblicke und Erkenntnisse – und für gute Politik, so meine Erfahrung, braucht es dieses Interesse für die Leben, die einem noch nicht so nahe sind.
Bisher habe ich mich in den Bereichen Mobilität und Klima engagiert – beides auch für ältere Menschen wichtige Themen: Besonders ältere Frauen gehen viel zu Fuß, und gerade für sie sind breite Gehsteige, verträgliche Auto-Geschwindigkeiten und Bankerln zum Ausruhen wichtig. Wenn dann noch die Nahversorgung stimmt wie in Währing, kann man lange viel selber machen. Und was die Klimakrise anlangt: Unter den sommerlichen Hitzewellen leiden wir alle – für alte Menschen und Babys aber sind sie gesundheitsgefährdend. Diese Erfahrungen kann ich also auch in der neuen Funktion gut brauchen.

Pensionst*innenwohnheims an der Türkenschanze
Als neue Seniorinnenbeauftragte war es mir als erstes wichtig, die vielen Einrichtungen im Bezirk kennenzulernen: das Haus an der Türkenschanze, das St. Carolusheim, die Pensionistinnenklubs, das Tageszentrum des Hilfswerks. Und auch wienweit den Fonds Soziales Wien als Drehscheibe für Unterstützungsleistungen oder das Wohnservice Wien als Anlaufstelle für Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen. Je besser ich das Angebot kenne, desto eher kann ich Menschen an die richtigen Institutionen verweisen – und umgekehrt Feedback geben, was eventuell noch fehlt oder verbessert werden könnte.
Mein Highlight bisher war der von der Bezirksvorstehung organisierte Info-Nachmittag „Selbstbestimmt im Alter“ im Oktober: Unglaublich viele Menschen kamen und informierten sich bei den zahlreichen beteiligten Institutionen zu den Themen Wohnen, Sicherheit, Freizeit, Pflege und Betreuung. Ich selbst hatte über drei Stunden praktisch durchgehend Gespräche mit Besucher*innen – über Gestaltungsprojekte im Bezirk, Pflegeangebote, Mülltrennung, Ehrenamt, Zurechtkommen mit dem digitalen Leben, und, und, und. Sehr beglückt über so viele schöne Begegnungen, gemeinsames Nachdenken und neue Ideen bin ich an dem Tag nach Hause gegangen – und freue mich schon auf die Begegnungen im neuen Jahr!
Gerne für Sie da:
01 4000-18117
magdalena.wagner@gruene.at