Klimateam Währing: Das ist ein großartiges Ergebnis!

Im vergangenen Jahr war Währing Klimateam-Bezirk: Interessierte konnten Ideen einbringen, diese wurden zu Projektentwürfen weiterentwickelt. Zuletzt hat die Währinger Bürger*innen-Jury sechs Projekte ausgewählt. Nun werden erste Schritte Richtung Umsetzung gesetzt. Wir haben Bezirksvorsteherin Silvia Nossek gefragt, was jetzt konkret passiert.


Viel Platz für neue Ideen in der Antonigasse

Währinger Blattl (WB): Die Jury hat mit viel Sorgfalt und Einsatz sechs Projekte ausgewählt. Nun stehen Stadt und Bezirk vor der Heraus­forderung, diese gut umzusetzen. Was passiert jetzt?

Silvia Nossek (SN): Das ist je nach Projekt unterschiedlich. Zwei der ausgewählten Projekte wollen den öffentlichen Raum gestalten: „Entspannt vor der Schule“ will einen attraktiven Aufenthaltsbereich vor dem BRG Schopenhauerstraße 49, „Hilde und Antoni“ mehr Aufenthalts- und Radfahrqualität in der Antonigasse bei der Kreuzung Hildebrandgasse.

Bei beiden Projekten können wir demnächst in die Detailplanung starten – unter Einbeziehung der Schule bzw. Bewohner*innen der Umgebung. Ziel ist, die Planungen im heurigen Jahr abzuschließen und die Projekte 2025 umzusetzen.

WB: Zwei weitere Projekte – „Pedi­bus in Währing und „Nachhaltige Mobilität – So geht’s in Währing“ – wollen Mobilitätsverhalten ändern. Warum ist das so wichtig?

SN: Der Verkehr ist Klima-Sorgenkind Nummer 1. Es ist der einzige Sektor, in dem wir die CO2-Emissionen noch nicht nennenswert gesenkt haben. Wenn wir ernsthaft etwas gegen die Klimakrise tun wollen, müssen wir es schaffen, insgesamt weniger Auto zu fahren.

WB: Und was leisten die beiden Projekte dafür?

SN: Der Pedibus organisiert begleitete Gehgemeinschaften für den Schulweg, mit dem Ziel, dass sich am Ende mehr Eltern trauen, ihre Kinder den Schulweg selbständig gehen zu lassen. Hier können wir im Herbst hoffentlich ein Pilotprojekt mit interessierten Schulen starten.

Das Projekt „Nachhaltige Mobilität“ will noch mehr Menschen motivieren, ihre Mobilität ohne eigenes Auto zu organisieren. Da gibt es viele Möglichkeiten, und wir werden in den nächsten Wochen mit Expert*innen ein Konzept entwickeln.

WB: Spannend ist auch das Projekt „Wiener Wäldchen“, wo auf engem Raum schnellwachsende Pflanzen zur Verbesserung des Mikroklimas gepflanzt werden.

SN: Ich kann mir das ja noch nicht so richtig vorstellen und bin froh, dass es die Expert*innen der MA49 (Klima, Forst- und Landwirtschaftsbetrieb) gibt. Die suchen jetzt einmal im ersten Schritt nach geeigneten Flächen in Währing, und dann sehen wir weiter.

Ähnlich ist es beim sechsten Projekt „Cool ist machbar“: Es soll ein Cooling-Center in Währing geben – einen Ort, an dem Menschen bei extremer Hitze Kühlung finden. Aktuell suchen die verantwortlichen Stellen der Stadt nach einem Standort und überlegen, wie die Betreuung organisiert werden kann.

WB: Was passiert eigentlich mit den anderen Ideen? In der Endauswahl waren ja 24 Projekte.

SN: Unter den ausgearbeiteten Projekten gibt es noch viele gute Ideen. Die werden wir sicher nicht in der Schublade verschwinden lassen, sondern hoffentlich möglichst viele in den nächsten Jahren nach und nach umsetzen können. Wir haben noch viel zu tun, um Währing klimafit zu machen.