Sicher unterwegs im Alter

In den letzten Jahren wurde die Sicherheit auf Währings Straßen erheblich verbessert. Das ermöglicht älteren Menschen, länger mobil zu sein.

Inseln erleichtern das Queren von Straßen

Julia ist vor vielen Jahren mit ihrer Familie nach Währing gezogen. Jetzt ist sie 75 und lebt mittlerweile allein. Sie versorgt sich noch selbst, auch wenn sie langsamer geworden ist und bewegen manchmal mühsam. Wie gut, dass sie alles, was sie im täglichen Leben braucht, im Grätzl bekommt oder in der Währinger Straße, die sie mit der Straßenbahn gut erreicht.

Um nicht zu schwer zu tragen, kauft sie jetzt öfter und dafür weniger ein. Und genießt die Gespräche, die sich unterwegs ergeben. Mühsam sind die oft langen Wartezeiten auf die Bim. Das findet sie so ärgerlich, dass sie sich schon öfter bei den Wiener Linien beschwert und kürzlich auch die Petition „Kürzere Straßenbahnintervalle“ der Währinger Grünen unterschrieben hat.

Vor kurzem hat Julia sich mit zwei Freundinnen getroffen, beide nicht mehr ganz so fit. Die beiden erzählen, dass sie ängstlich geworden seien und ihre Wege auf das Nötigste beschränken.

Keine gute Strategie, findet Julia. Auch sie teilt sich ihre Wege ein und geht bei schlechtem Wetter möglichst nicht aus dem Haus. Aber darüber hinaus lässt sie sich nicht einschränken – ist doch das selbständige Mobil-Sein für sie ein ganz entscheidender Faktor für Lebensqualität und Lebensfreude.

Außerdem, so macht sie ihre Freundinnen aufmerksam, würden viele der Maßnahmen im Bezirk gerade auch älteren Menschen zugutekommen: Mit Tempo 30 sind die Autos langsamer unterwegs. Längere Grünphasen, vorgezogene Gehsteige, Fahrbahnanhebungen, Schutzwege und Mittelinseln machen das Queren von Straßen leichter. Wenn der Weg lang wird, sind die vielen Bankerln willkommen. Und wenn es einmal pressiert, ist jeder froh über die öffentlichen WC-Anlagen.

Das sei ja alles schön und gut, meinen ihre Freundinnen, sie und viele ihrer Bekannte vertrauten aber doch lieber auf ihr Auto: Da fühlen sie sich sicher, müssen keine Angst haben vor Stürzen auf unebenen Gehwegen oder aufgrund der Rücksichtslosigkeit anderer.

Julia kann das nachvollziehen, und findet diese Abhängigkeit vom Auto gleichzeitig nicht gut: Denn irgendwann, so meint sie, würde wohl für jede von ihnen der Moment kommen, an dem sie sich eingestehen müsse, den Anforderungen des Autofahrens nicht mehr gewachsen zu sein. Allein deshalb sei es ihr wichtig, mit Bus und Straßenbahn vertraut zu sein und mit viel Zu-Fuß-Gehen möglichst fit zu bleiben.

Was sie zum zunehmenden Radverkehr in Währing sage, wollen ihre Freundinnen noch wissen, das sei doch gefährlich und für alte Menschen ohnehin nichts. Julia selbst kann sich auch nicht vorstellen, jetzt im Alter noch mit dem Radfahren zu beginnen. Aber wäre das Radnetz schon früher so gut gewesen, hätte sie es vielleicht probiert. Und je mehr Menschen jetzt als Junge Rad fahren in der Stadt, umso mehr werden es dann zukünftig wohl auch im Alter noch tun.

Abschließend meint Julia: Das Wichtigste an der Verkehrs-und Stadtplanung ist wohl, den Menschen bis ins hohe Alter selbständiges Unterwegs-Sein zu ermöglichen. Währing ist für sie da auf einem guten Weg.

Schreiben Sie uns, was Ihr Leben in Währing einfacher machen würde: waehring@gruene.at

Bänke zum Ausruhen sind wichtig für ältere Menschen