Kämpfen für eine bessere Zukunft!

Unsere Zeit ist turbulent: Existenzielle Themen wie Kriege und Klimakrise beherrschen die Nachrichten, viele Menschen haben übervolle Tage, um ausreichend Geld zu verdienen und nebenbei noch Familie und Freundschaften zu pflegen. Und alles scheint immer schneller zu gehen. Wie geht die Generation damit um, deren Leben zu großen Teilen noch vor ihr liegt? Wir haben zwei junge Frauen der Grünen Währing gefragt, warum sie sich politisch engagieren.

Naomi Sametinger, 27


Für eine Welt zu kämpfen, in der weder Mensch noch Natur ausgebeutet werden! Dies ist mit einem Satz erklärt, warum ich mich politisch engagiere. Meine Motivation ist mein Möglichstes zu tun, damit alle Menschen ein gutes und glückliches Leben führen können. Konkret bedeutet das, dass sie ihren Bedürfnissen nachgehen können: Den kostenlosen Zugang zur Gesundheitsleistungen, zur besten Bildung, zu öffentlicher Infrastruktur, die Möglichkeit in der Freizeit ihren Interessen und Hobbys nachzugehen, sowie ein Zuhause zu haben, unabhängig davon, wo sie geboren sind oder aus welchem Elternhaus sie kommen. Je älter ich werde, desto mehr wird mir auch die unterschiedliche Behandlung der Geschlechter in unserer Gesellschaft bewusst, vor allem durch die eigenen Alltagserfahrungen. Oft waren es die tagtäglichen Erlebnisse im Leben, die eigene Biographie, die mich prägten und politisierten. Meine Generation wächst in einer Zeit auf, die von multiplen Krisen bestimmt ist, ohne dem Wissen, ob sich dies wieder zum Besseren wenden wird. Wir können nur zu sehen, wie die Entscheidungsträger dieser Welt weiterhin den Planeten und damit die menschliche Existenz für ihren Profit und den Erhalt ihrer Machtposition aufs Spiel setzen. Hinzu kommt noch dieses wiederkehrende Erstarken der extremen Rechten. Gegen jene anzukämpfen, die die großen Errungenschaften einer Demokratie und eines Rechtsstaates gefährden, ist das, was mich antreibt und mich nicht aufgeben lässt. In Österreich ist das die FPÖ, die, egal wie oft sie zu weit geht, nochmals stärker zurückschlägt und uns unsere erkämpften Freiheiten und unsere Lebensqualität verbieten will. Das Recht auf die Selbstbestimmung über meinen eigenen Körper, das Recht auf einen qualitativen, freien Hochschulzugang, das Recht, im öffentlichen Raum meine Erstsprache zu sprechen, oder einfach auch das Recht, mein Leben so zu gestalten, wie ich es möchte. Deshalb gilt es, alles daran zu setzen, dass uns nichts und niemand dies wieder wegnimmt und gleichzeitig, dort wo es geht, weiter Schritt für Schritt an der befreiten Gesellschaft in einer intakten Umwelt zu bauen.

Antonia Langmayr, 25


Dürren, Starkregen, Austrocknung der Böden und Artensterben sind nur einige Auswirkungen der Klimakrise, die vielen jungen Menschen bei dem Gedanken an die Zukunft einfallen. Bereits jetzt in allen Lebensbereichen spürbar, sind Weichenstellungen für die Zukunft dringend notwendig. Konkret bedeutet das z.B. Erhalt und Schutz des Grünraums, Verbesserung des Öffi-Angebots und der Nahversorgung sowie Schonung der Ressourcen.

Laut dem 2023 erschienenen Oxfam Bericht verursachten die reichsten 10 % der Weltbevölkerung im Jahr 2019 fast die Hälfte der treibhausfördernden Emissionen – besonders betroffen von den Auswirkungen sind allerdings einkommensschwächere Personen. Deshalb ist der Umweltschutz gleichsam auch eine soziale Frage. Die Klimakrise ist eine globale Herausforderung – ich engagiere mich politisch auf Bezirksebene, weil globale Veränderung lokal beginnt. Im politischen Diskurs werden unterschiedliche Blickwinkel und Meinungen miteinbezogen – dadurch ergibt sich ein breites Spektrum an Lösungsmöglichkeiten und die Chance auf innovative Ideen.

Besonders freue ich mich über meine neue Funktion als Botschafterin des Biosphärenparks Wienerwald. Dieses Biosphärenreservat erstreckt sich über Niederösterreich und Wien, ein Teil liegt im 18. Bezirk. Als Botschafterin setze ich mich für mehr Bewusstsein für die Bedeutung dieses Lebensraums ein.

Zudem organisierte ich z.B. anlässlich der City Nature Challenge einen Erkundungsspaziergang mit dem Ökologen Mag. Benjamin Seaman, um WähringerInnen die Vielfalt der Natur um uns herum näherzubringen.